Balanced Scorecard: Der vierfache Ansatz zu strategischem Erfolg
Die Balanced Scorecard ist ein strategisches Management-Tool, das in vier Perspektiven auf die Strategie und Vision alle Beschäftigten mit einbezieht. In diesem Post werden die Perspektiven, Vorteile und der Einsatz der Balanced Scorecard näher beleuchtet.
Was ist eine Balanced Scorecard?
Um das Konzept der Balanced Scorecard (BSC) zu verstehen, muss man zunächst einmal wissen, was eine Scorecard ist. In der Betriebswirtschaft wird damit eine statistische Aufzeichnung gemeint, mit der die unternehmerische Leistung in Hinblick auf ein bestimmtes Ziel nachvollzogen werden kann. Das der BSC zugrundeliegende Prinzip ist, dass ein Unternehmen eine Vision festlegt und die entsprechende Strategie formuliert, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei wendet die BSC vier verschiedene Perspektiven auf die Vision und Strategie an. Die Strategie spiegelt sich in den Zielen, Maßnahmen und Kennziffern wider.
Vorteile der Balanced Scorecard
Die BSC erlaubt eine ganzheitlichere Herangehensweise an die Unternehmensstrategie als die einfache Scorecard. Folgende vier Perspektiven werden dabei berücksichtigt: die Kundenperspektive, die interne Perspektive, die Innovations- und Lern-Perspektive und die Finanzperspektive. Aus diesem Grund heißt die BSC „Balanced“ Scorecard – durch den Einbezug der unterschiedlichen Perspektiven wird sie ausgewogen. Für jede der Perspektiven können spezifische Fragen formuliert werden:
- Die Kundenperspektive: Wie nehmen uns unsere Kunden wahr und was sind ihre Bedürfnisse?
- Die interne Perspektive: Worin müssen wir uns auszeichnen? Wie können unsere internen Prozesse dabei helfen, unsere Kundenziele zu erreichen?
- Die Innovations- und Lernperspektive: Wie können wir fortlaufend Werte schaffen? Wie motivieren und befähigen wir unsere Mitarbeiter, die Ziele zu erreichen?
- Die Finanzperspektive: Was können wir unseren Investoren geben?
Bei der Nutzung des BSC-Ansatzes ist es wichtig zu verstehen, dass alle vier Perspektiven gleichermaßen wichtig sind und in einem Ursache-Wirkungs-Verhältnis zueinander stehen. Für den gesamten Unternehmenserfolg und die Leistung ist es unerlässlich, fähige und motivierte Mitarbeiter zu haben. Diese wiederum sind darauf angewiesen, sich auf effiziente und effektive Prozesse verlassen zu können, damit sie ihre Ziele erreichen. Die Kundenperspektive beeinflusst die Finanzperspektive und so weiter. Nur eine Kombination von allen vier Perspektiven auf die Unternehmensvision und -strategie erlaubt einen ganzheitlichen Überblick für die Geschäftsführung und die Beschäftigten. Sie ermöglicht ein besseres Verständnis für unternehmerische Erfolge und Misserfolge auf allen Ebenen.
Darüber hinaus verhindert die BSC einen Informationsüberfluss, indem sie die Anzahl der Messgrößen begrenzt. Es ist selten der Fall, dass Unternehmen zu wenige Daten und Informationen zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der BSC ist die Unternehmensführung gezwungen, sich auf die bedeutendsten Kennzahlen zu fokussieren.
Historischer Hintergrund der Balanced Scorecard
Das Konzept der Balanced Scorecard wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler Robert S. Kaplan und dem Wirtschaftstheoretiker David P. Norton in den frühen 1990er Jahren entwickelt. Die konzeptionelle Basis bildete die Idee, Strategien in Handlungen zu überführen. Seitdem wird die BSC von Unternehmen, Regierungen, Nicht-Regierungsorganisationen und anderen Vereinen verwendet, um das unternehmerische Schaffen zu messen.
Umsetzung der Balanced Scorecard
Je höher die Einflüsse interner und externer Faktoren eines Unternehmens sind, desto wichtiger ist es, die Vision und entsprechende Strategie zu formulieren. Unternehmen müssen anpassungsfähig an unterschiedliche Szenarios sein, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und erfolgreich zu wirtschaften. Daher ist es wichtig, einen strategischen Plan zu entwickeln, der unterschiedliche Entwicklungen und Situationen berücksichtigt.
Um die Strategie durchführbar zu machen, wird die BSC in Ziele, Messgrößen, Zielwerte und Maßnahmen aufgeteilt:
- Im ersten Schritt wird die Vision festgelegt.
- Die Vision ist auch das erste Ziel, von dem aus weitere Unterziele im zweiten Schritt abgeleitet werden.
- Im dritten Schritt werden für jede der vier Perspektiven Leitziele und Messgrößen mit den entsprechenden Maßnahmen festgelegt.
- Im letzten Schritt werden Handlungen formuliert, mit denen die Ziele erreicht werden können. Diese werden dann in das Berichtssystem eingebunden.
Bei der Arbeit mit der BSC ist es wichtig, sie als anpassungsfähiges Planungsinstrument zu verstehen, die regelmäßig bei internen und externen Veränderungen überarbeitet wird. Die BSC wird fortlaufend angepasst.
Fazit: Die Balanced Scorecard richtig nutzen
Die BSC ist ein strategischer Wegweiser für die Zukunft eines Unternehmens, kein reines Kennzahleninstrument. Bei diesem Managementansatz steht die Kommunikation im Mittelpunkt. Es ist deshalb für den unternehmerischen Erfolg bedeutsam, alle Mitarbeiter und die Führungsebene gleichsam in die Planung mit einzubeziehen. Dadurch entsteht Transparenz, welche Orientierung gibt und ein besseres Gefühl für die Positionierung des Unternehmens. So werden alle Beschäftigten im Unternehmen in die Lage versetzt, gemeinsam zum Erfolg beizutragen.
